Unser Berufsalltag ist von Digitalisierung und Automatisierung geprägt, Prozesse werden immer schneller und effizienter, verlieren jedoch an Flexibilität und Individualität. So individuell wie unsere Kunden, so individuell sind auch die Lösungen für sie. Ohne kompetente Ansprechpartner bei unseren Partnern, die durch persönlichen Einsatz bei Abweichungen unterstützen, hätten wir als FiNUM. wenig Erfolg. Diese Menschen, die für uns den Unterschied machen, möchten wir Ihnen in dieser Interviewreihe vorstellen.

 

Elfi Stampfl, 47 Jahre, Prokuristin bei INFINA (Leitung Finanzierungsservice und Infina Academy)

 

Martin: Liebe Elfi, schön dich zu sehen und vielen Dank, dass du dir heute Zeit für unser Interview nimmst. Bitte stell dich vor, als würden wir uns heute zum allerersten Mal treffen.

Elfi: Hallo, hi (lacht) also normal würde ich dich sofort links und rechts küssen…

Martin: … wirklich, beim allerersten Mal?

Elfi: … ja, klar. Die Distanz beim Händedruck ist viel zu groß. Es kommt schon drauf an, aber schau, du lächelst mich an also öffne ich mich und stelle mich so vor.

Martin: Würdest du sagen, dass diese Offenheit eine Stärke von dir ist? Also das Zugehen auf Menschen?

Elfi: Eine Stärke? Ja, würde ich schon glauben. Ich bin ein extrem offener Mensch und liebe Menschen generell. Wir Menschen distanzieren uns immer mehr voneinander, das finde ich schade. Vielleicht liegt das an der Südtiroler Mentalität, aber mir ist ein herzlicher Umgang miteinander einfach wichtig.

Martin: Alles klar, dann fühl dich bitte geküsst (lacht) und erzähl ein bisschen von dir.

Elfi: Sehr gerne, also ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen. Mein Papa war landwirtschaftlicher Arbeiter und meine Mutter habe ich leider verloren als ich acht Jahre alt war. Meine früheste Kindheit waren also sehr prägende Jahre, denn ich bin dann zu meiner Tante und meinem Onkel gekommen. Die beiden waren sehr geschäftstüchtige Leute mit eigener Wirtschaft, unter anderem einem Berggasthof. Die Familie hat sich dort immer gegenseitig unterstützt und bis heute habe ich sehr engen Kontakt zu meiner Cousine, die gerade mal achtzehn Tage älter ist als ich. Aber das waren schon sehr harte Jahre, denn mit zehn Jahren bin ich bereits hinter der Kassa auf einer Almhütte gestanden. Mein Onkel hat mir also beigebracht, dass wenn ich was erreichen möchte, ich auch etwas dafür tun muss. Gleichzeitig habe ich schon früh viel über den Umgang mit Geld gelernt. Nämlich, dass es einerseits wichtig ist darauf zu schauen und andererseits großzügig zu sein, wenn es darauf ankommt. Bis heute versuche ich diese Einstellung ein bisschen in mein Leben zu integrieren.

Martin: Das wusste ich nicht, sehr beeindruckend. So hat wohl jeder sein Pinkerl zu tragen, wie man so schön sagt. Wie ging es dann weiter?

Elfi: Mein Leben war bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr durch Arbeit geprägt. Ich habe dann BWL in Innsbruck studiert und mein erster Job war bei einer großen Obstgenossenschaft als Controllerin, geprägt von Zahlen, Daten und Fakten. Danach bin ich in ein kleines Unternehmen gewechselt, das sich mit Natursteinen beschäftigt hat. Dort konnte ich mich erstmals als Elfi entfalten. Die Perspektiven waren aber stark limitiert, deshalb bin ich wieder zurück zu der Obstgenossenschaft.

Martin: Das stelle ich mir durchaus schwierig vor.

Elfi: Das war es auch. Klingt vielleicht komisch, aber das waren lauter Bauern. Dort habe ich aber auch viel gelernt. Sie stellen so einfache und praktische Fragen, die dich aber durchaus überfordern können. Das Wort bauernschlau kommt nicht von ungefähr.

Martin: Wie bist du dann eigentlich in der Finanzwirtschaft gelandet?

Elfi: Ich habe dann die Genossenschaft verlassen und habe mich als Beraterin für Gold und Silber selbstständig gemacht, denn Edelmetalle haben mich schon immer fasziniert. Dann habe ich den Christoph (Kirchmair) kennengelernt und er hat mir einen Job angeboten, bei dem ich Kreditrechner an Immobilienmakler verkauft habe. Das war ein gewaltiger Kulturschock kann ich dir sagen, insbesondere Wien bzw. die Wiener. Wir haben uns dann glücklicherweise als INFINA aber stark weiterentwickelt und uns auf die Beratung von privaten Wohnfinanzierungen spezialisiert. Mittlerweile dürfen wir uns als größtes unabhängiges Beratungsinstitut österreichweit bezeichnen und haben wunderbare Verbundpartner, die diese Vision gemeinsam mit uns verwirklichen. Aber auch Kooperationspartner wie FiNUM konnten wir gewinnen. Ihr seid aufgrund eurer Unternehmenskultur absolut außergewöhnlich.

Martin: Du leitest bei INFINA mittlerweile das Finanzierungsservice. Auffällig ist für mich, dass dein Team immer sehr freundlich und sehr bemüht ist. Wie schaffst du das bzw. welchen Führungsansatz verfolgst du?

Elfi: Ich würde sagen ich bin unkonventionell. Die Dinge müssen einfach funktionieren und fertig. Ich bin keine große und gute Rednerin, das überlasse ich anderen. Mit komischem Machtgehabe oder ähnlichem kann ich auch nichts anfangen. Es ist mir einfach persönlich wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter ins Zeug legen. Nicht nur für die Partner, sondern auch für sich selbst. Mir ist es enorm wichtig, dass sich die Leute stetig weiterentwickeln. Da bin ich mit Herz und Seele dahinter und ich hoffe das merken sie auch. So haben wir ein tolles Miteinander geschaffen, auf das wir sehr stolz sind. Das Kreditgeschäft ist wie so viele Bereiche der Finanzwirtschaft verschrien und hat keinen guten Ruf. Umso mehr Spaß macht es die Interessen unserer Kunden zu vertreten und ihre Wohnträume zu erfüllen.

Martin: Als Führungskraft musst du aber auch manchmal schwierige oder harte Entscheidungen treffen. Wie geht es dir damit?

Elfi: Meine Leute kennen mich in der Regel positiv, herzlich und gut gelaunt. Wenn ich dann einmal, wie soll ich sagen, anders drauf bin, dann hat das eine entsprechende Wirkung. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass jeder 100% gibt, damit wir weiterhin unsere Partner und Kunden begeistern.

Martin: Das klingt alles sehr intensiv. Wie schaffst du privat den Ausgleich dazu?

Elfi: Instinktiv würde ich sagen Sport, Berggehen und Kickboxen. Aber auch meine Freundinnen sind sehr wichtig für mich, die holen mich runter. Lauter Frauen um die 50, stehen mit beiden Beinen im Leben und sind komplett crazy. Das brauche ich, beziehungsweise jeder Mensch. Ab und zu wegkommen um dann wieder voll fokussiert weiterzuarbeiten. Wie machst Du das eigentlich?

Martin: Abschalten. Buchstäblich. Ich bin, je nachdem, um ca. halb 6 nicht mehr beruflich erreichbar und genieße mein Privatleben mit Frau, Hund und Kind, das habe ich mir aber hart antrainiert.

Elfi: Das ist ja toll, das möchte ich in Zukunft auch hin und wieder versuchen zu schaffen.

Martin: Liebe Elfi, herzlichen Dank für unser Gespräch. Ich würde das Interview jetzt damit beschließen. Auf eine weiterhin tolle Partnerschaft zwischen unseren Häusern.

Elfi: Vielen Dank für unsere Partnerschaft lieber Martin. Ich finde es wirklich faszinierend, was du alles machst. Ich kann mich noch so gut an unser erstes Treffen erinnern als du damals nach Innsbruck gekommen bist. Wir haben unser Konzept und unsere Idee präsentiert. Du hast alles so unglaublich schnell verstanden und gleich auf euch umgelegt. Die Direktheit, Schlauheit und das Fachwissen in so vielen Bereichen und all das, ohne die Menschlichkeit zu verlieren. Sensationell, du bist ein echtes Vorbild.

Martin: Das überfordert mich gerade, ich tu mir schwer das anzunehmen. Aber vielen Dank.

Elfi: Nimm es einfach an, ich muss das ja nicht sagen, es ist mir aber ein Anliegen. Ich habe übrigens noch ein Geschenk für dich: eine Herzensmaus für einen Herzensmenschen. Bei allem, was wir tun dürfen wir nie vergessen, dass wir es mit Menschen zu tun haben und wir sollten öfters unsere Herzen sprechen lassen.

Martin: Jetzt bin ich ganz baff, hören wir auf (lacht). Vielen lieben Dank für das einzigartige Gespräch.

Elfi: (lacht) Danke dir Martin.