Sie sind es leid in einer Mietswohnung zu leben? Sie möchten ein eigenes Haus, am besten selbst gebaut. Ihnen ist bewusst, dass dieses Vorhaben kostspielig wird und Ihre Eigenmittel dafür nicht ausreichen. Um Ihren Traum zu realisieren, benötigen Sie daher eine Baufinanzierung.

Haben Sie sich schon den Begriff “Baufinanzierung” hinterfragt? Was wird hier finanziert, was nicht? Dem Namen nach könnten Sie davon ausgehen, dass ausschließlich der Hausbau finanziert wird. Müssten Sie für den Grundstückskauf alleine aufkommen bzw. einen seperaten Kredit aufnehmen? Wie sieht es aus, wenn Sie ein baufälliges Haus erwerben und es sanieren möchten? Können Sie dafür eine Baufinanzierung verwenden?

In den meisten Fällen wissen potenzielle Hausbauer nicht, was sie mit einer Baufinanzierung tatsächlich finanzieren können. Daher haben wir unsere Finanzexperten von FiNUM befragt. Nachdem Sie diesen Blogbeitrag gelesen haben, werden Sie wissen, was Sie mit einer Baufinanzierung finanzieren können und was nicht.

Baufinanzierung: Was wird finanziert?

#1 Grundstückskosten

Glücklich können sich diejenigen schätzen, die Grundstück vererbt bzw. geschenkt bekommen haben. Besonders rund um Ballungszentren wird Bauland immer knapper und die Kaufpreise teurer. Der durchschnittliche Preis für bebaubare Grundstücke liegt in Österreich bei 8 2€ je Quadratmeter (Quelle: statistik.at). Besitzen Sie kein Grundstück, müssen Sie diese Kosten bei Ihrer Finanzierungssumme miteinkalkulieren.

Neben dem eigentlichen Kaufpreis müssen Sie beim Hauskredit noch die Nebenkosten für den Grundstückserwerb miteinberechnen. Die Grunderwerbsteuer (3,5% des Kaufpreises) und die Eintragungsgebühr ins Grundbuch (1,1% des Kaufpreises). Näheres zu den Kaufnebenkosten können Sie in diesem Beitrag nachlesen: Vorsicht bei der Immobilienfinanzierung: Diese Nebenkosten kommen auf Sie zu.

#2 Herstellungskosten

Der Begriff der Herstellungskosten umfasst alle Kosten, die bei der Herstellung eines Hauses entstehen. Dazu zählen:

  • allgemeine Bauarbeiten (z.B.: Baustelleneinrichtung)
  • Rohbauarbeiten (z.B.: Maurerarbeiten, Zimmererarbeiten, Isolierarbeiten etc.)
  • Ausbauarbeiten (z.B.: Innenausbau, Verputz, etc.)

#3 Baunebenkosten

Baunebenkosten sind all jene Kosten, die neben den Grundstückskosten und den Herstellungskosten beim Hausbau anfallen. Dazu gehören:

  • Honorare von Architekten, Statikern, etc.
  • Gebühren von Behörden (Baubewilligungen etc.)
  • Bauversicherung

#4 Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen

Sie möchten ein Grundstück mit bereits bestehendem Haus kaufen? Sie möchten den Altbestand nicht abreißen, sondern das Haus weitgehend sanieren bzw. modernisieren? Dann ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Bank Ihr Vorhaben unterstützt. Aus einem einfachen Grund: Sanierungsmaßnahmen führen zu Wertsteigerung der Immobilie. Ist im Vorhinein jedoch absehbar, dass die Immobilie so baufällig ist, dass eine Sanierung zu keiner Wertsteigerung führen würde, wird die Bank Ihre Kreditanfrage ablehnen.

Baufinanzierung: Was wird nicht finanziert?

#1 Einrichtung

Neue Möbel für Schlaf- und Wohnräume, die neue Küche mit Elektrogeräten: Kostenfaktoren, die Sie nicht unterschätzen dürfen. Möchten Sie Ihre Wohnungseinrichtung in die Finanzierungssumme miteinkalkulieren, wird Ihnen das nicht gelingen. Die Baufinanzierung umfasst ausschließlich jene Kosten, die für das Grundstück und den Bau des Hauses anfallen. Die Finanzierungssumme darf nur für diese Zwecke verwendet werden. Als Grundregel gilt: Alles, was nicht mit dem Gebäude fest verbaut ist, fällt nicht in die Finanzierungssumme.

#2 Kreditnebenkosten

Bemessungsgrundlage der Kreditnebenkosten ist der vereinbarte Kreditbetrag. Zu den Kreditnebenkosten gehören:

  • Bearbeitungsspesen
  • Kontoführungsgebühr
  • Grundbucheintragungsgebühr (Pfandrecht)
  • Legalisierungsgebühr

Kalkulieren Sie ca. 5% der Kreditsumme als Kreditnebenkosten ein! Diese werden von der Bank nicht als Teil der Baufinanzierung akzeptiert.
Sie möchten wissen, wie sich die Kreditnebenkosten genau zusammensetzen? Hierfür haben wir einen eigenen Blogbeitrag erstellt: Vorsicht bei der Immobilienfinanzierung: Diese Nebenkosten kommen auf Sie zu!

Sie benötigen Hilfe bei der Kalkulierung? Kontaktieren Sie uns unverbindlich!

Der überdachte Abstellplatz für die Autos, die Gartengestaltung, die Terrassen-Pflasterung und ähnliches. Oft ist es für potenzielle Hausbauer nicht klar ersichtlich, welche Vorhaben Sie in die Finanzierungssumme einkalkulieren dürfen. Ein weiteres Problem: Die unterschiedliche Handhabung der Banken. Nicht alle Banken akzeptieren alle “Bauten” am und im Haus als Baufinanzierung.

Unser Tipp: Lassen Sie sich von einem Experten beraten. Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß er, welche Banken welche Vorhaben im Vorhinein ablehnen bzw. finanzieren. Ein unabhängiger Finanzberater muss nicht auf ein einzelnes Bankinstitut zurückgreifen, er hat 100 verschiedene Banken in ganz Österreich als Ansprechpartner.

Das klingt vielversprechend? Sie möchten ein unverbindliches Erstgespräch vereinbaren? Dann kontaktieren Sie uns! Sie erreichen uns via Telefon (01 53419-90), via E-Mail (website@finum.at) und via Kontaktformular (klicken Sie hier!).

P.S.: Sie möchten vorab wissen, wie viel Sie Ihre Baufinanzierung ungefähr im Monat kostet? Mit unserem Kreditrechner erhalten Sie in wenigen Sekunden Auskunft über Kredithöhe, Zinsen und Laufzeit.

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