Sparbuch, Bausparer & Co. Das altmodische Sparen ist nicht mehr attraktiv, da Sie gar keine bzw. nur Mikrozinssätze bei der Bank erhalten.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihr Geld in Fonds anzulegen? Fonds erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da Sie gute Rendite bei relativ geringem Risiko versprechen. Ein Fonds lässt sich mit einem Topf vergleichen. In diesem Topf wird Ihr Vermögen mit dem anderer Anleger zusammengelegt und gemeinsam in eine Vielzahl von Wertpapieren (Aktien, Anleihen, etc.,) angelegt. Mit Ihrer Geldanlage haben Sie Anteile an diesem Fonds und dessen Erträge.
Wer in einen Fonds investieren möchten, muss sich zwischen aktiven und passiven Fonds entscheiden. Worin liegt der Unterschied? Was ist die bessere Geldanlage?
Um Ihnen diese Fragen zu beantworten, haben die Berater von FiNUM einen Blogbeitrag für Sie erstellt, der folgende Themen beinhaltet:
Variante #1 Aktiv gemanagter Fonds
Was sind aktiv gemanagte Fonds?
Bei aktiv gemanagten Fonds wacht ein Fondsmanager über die Zusammensetzung und Auswahl eines Fonds. Das Ziel eines jedes Fondsmanager: Ihr Geld möglichst gewinnbringend zu investieren und hohe Rendite zu erzielen. Dafür sucht er jene Wertpapiere aus, die künftig die besten Kursentwicklungen versprechen.
Er entscheidet, wie der Fonds zusammengesetzt ist, passt den Fonds an aktuelle Gegebenheiten an und wählt den richtigen Kauf- und Verkaufszeitpunkt.
Ein Fondsmanager richtet sich bei all seinen Handlungen nach einer vorab festgelegten Anlagestrategie. Anhand seiner Präferenzen sucht sich der Anleger passende Fonds mit einer passenden Anlagestrategie aus. Der Fondsmanager versucht innerhalb dieser Strategie die besten Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu treffen. Unter anderem beinhaltet die Anlagestrategie, in welche Anlageklassen investiert wird.
Folgende Anlageklassen gibt es bei aktiv gemanagten Fonds:
Aktienfonds:
Ein Fonds, der zur Gänze oder zu einem sehr großen Anteil in Aktien investiert. Je nach Anlagestrategie kann er in unterschiedliche Kategorien unterteilt werden:
- Branchenfonds: Investmentfonds, die in Aktien von Unternehmen einer gewissen Branche investieren (z.B.: Pharmaindustrie, Autoindustrie etc.)
- Regionale Fonds: Fonds, die gezielt in Unternehmen bestimmter Länder oder Regionen investieren. (z.B.: in Schwellenländer)
Die Investition in Aktienfonds ist üblicherweise mit einem geringeren Risiko verbunden als der Kauf einzelner Aktien. Das Sie Ihr Vermögen auf mehrere Aktien verteilen, minimiert sich durch diese Streuung das Risiko, Ihr ganzes Geld schlagartig zu verlieren.
Anleihenfonds:
Ein Fonds, der ausschließlich in Anleihen investiert. Folgende Anleihen sind möglich:
- Staatsanleihen: Sie leihen einer staatlichen Institution für einen gewissen Zeitraum Geld. Dafür erhalten Sie einen festgesetzten Zinssatz zurückgezahlt.
- Unternehmensanleihen: Sie leihen einem bestimmten Unternehmen für einen gewissen Zeitraum Geld. Dafür erhalten Sie in regelmäßigen Abständen Zinsen zurückgezahlt.
- Zero-Bonds: Bei diesen Anleihen erhalten Sie keine regelmäßigen Zinszahlungen. Als Anleger erhalten Sie stattessen eine Einmalzahlung zum Ende der Laufzeit.
Mischfonds:
Ein Fonds, der in verschiedene Anlageklassen investiert. Zu den wichtigsten Anlageklassen gehören:
- Aktien: Sie erwerben einen Anteil am Kapital eines Unternehmens, das an der Börse geführt wird
- Anleihen: Sie leihen einer bestimmten Institution oder Unternehmen Geld und erhalten im Gegenzug Zinsen
- Edelmetalle: Gold gilt als relativ sichere Investition, da sein Wert stabil ist und keiner Inflation unterliegt.
- Rohstoffe: Der Handel mit Rohstoffen ist in der Regel nicht von der Situation auf der Börse abhängig. Die Investition in Rohstoffe kann Sie so vor schwankenden Aktienmärkten schützen.
Immobilienfonds:
Ein Immobilienfonds beteiligt sich an mehreren Immobilien. Der große Vorteil: Sie können als Anleger mit wenig Eigenmitteln von den stetig steigenden Immobilienpreisen profitieren.
Nachhaltigkeitsfonds:
Bei Nachhaltigkeitsfonds investieren Sie in ökologische, ethische und soziale Märkte. Es werden dezidiert Bereiche ausgeschlossen, die bedenkliche Märkte unterstützen. Dazu gehören unter anderem:
- Atomkraftwerke
- Rüstungsindustrie
- Kriegsindustrie
- Fossilie Brennstoffe
- Kinderarbeit
- Zerstörung von Ökosystemen
- etc.
Vorteile eines aktiv gemanagten Fonds
- Geringer Aufwand: Als Anleger müssen sich nicht selbst um Anpassungen, Umstrukturierungen oder ähnliches kümmern. Das übernimmt der Fondsmanager für Sie.
- Individuell gestaltbar: Ein Fondsmanager entwickelt Ihre Anlagestrategie nach individuellen Zielen und Präferenzen.
- Schnelles Eingreifen möglich: Die Börse schwankt, einige Aktien aus Ihrem Fonds schnellen in den Keller? Ihr Fondsmanager kann unter Umständen durch geschicktes Umschichten Ihre Verluste abschwächen.
- Regelmäßige Auswertung: Ihr Fondsmanager prüft in regelmäßigen Abständigen die Fondsentwicklung und entwickelt Strategien für eine bessere Performance.
- Rendite über Index-Performance möglich: Gute Fondsmanager sind bei steigenden Kursen dazu in der Lage, besser als berühmte Indizes wie der DAX oder Dow Jones zu performen. Bei allgemein sinkenden Kursen sind Sie die besten dazu in der Lage, die Verluste zu minimieren oder sogar zu verhindern.
Nachteile eines aktiv gemanagten Fonds
- Erfolg abhängig von Fondsmanager: Ein Fondsmanager mit wenig Expertise und Erfahrung kann dazu führen, dass eine falsche Anlagestrategie verfolgt wird oder dass bei Schwankungen zu spät eingegriffen wird.
- Höhere Kosten: Im Gegensatz zu passiven Fonds, die vom Computer automatisiert gehandelt werden, werden aktiv gemanagte Fonds von einem Fondsmanager betreut. Deshalb sind sie mit höheren Kosten verbunden
- Verwaltungsgebühr: Der Fondsmanager verlangt für sein Handeln und seine Verwaltungstätigkeit eine Gebühr. Die Höhe dieser Gebühr ist von Fonds zu Fonds unterschiedlich. Durchschnittlich zahlen Sie ca. 1,5 – 2,5 % des Fondsvolumen pro Jahr.
- Depotgebühr: Entscheiden Sie sich in aktiv gemanagte Fonds zu investieren, werden die Fondsanteile in einem privaten Wertpapier-Depot aufbewahrt. Hierfür wird ein Depotbank beauftragt. Durchschnittlich zahlen Sie ca. 0,1 – 0,3 % des Fondsvolumen pro Jahr.
- Wenig Transparenz: Bei passiv gemanagten Fonds sehen Sie sofort, wie und wo Ihr Geld investiert ist, denn sie bilden in der Regel einen Index nach. Sie können einfach in Ihrem Computer nachsehen, wie sich Ihr Fonds entwickelt. Bei aktiv gemanagten Fonds ist der Blick ins Fondsdepot nur selten vollumfänglich möglich. Anlagebewegungen bekommen die wenigsten Anleger aktiv mit.
- Nicht geeignet für kurzfristigen Vermögensaufbau: Die Investition in aktiv gemanagte Fonds ist nur empfehlenswert, wenn eine langfristige Anlagestrategie verfolgt wird. Damit sich ein Investment in aktive Fonds auch wirklich lohnt, sollten Sie Ihr Geld mindestens 10 Jahre durchgehend anlegen. Bei einer kürzeren Anlagedauer werden Sie mit Verlusten rechnen müssen.
Variante #2: Passiv gemanagte Fonds
Was sind passiv gemanagte Fonds?
Anleger, die passiv investieren möchten, haben die Auswahl zwischen ETFs (= Exchange Traded Funds) und Indexfonds.
Der Unterschied zwischen den beiden Varianten: Ihre Verfügbarkeit.
ETFs: Sie können aus einem breiten Spektrum an unterschiedlichsten ETFs auswählen:
- Aktien-ETFs
- Anleihen-ETFs
- Gold-ETFs
- Rohstoff-ETFs.
- etc.
Der Kauf und Verkauf gestalten sich äußerst einfach. Sie können während der Handelszeiten der Börse jederzeit kaufen und verkaufen. Dafür benötigen Sie lediglich ein Wertpapierdepot.
Indexfonds: Diese müssen Sie über eine spezielle Fondsplattform erwerben. In der EU werden solche Indexfonds kaum angeboten.
Die beiden Varianten des passiv gemanagten Fonds haben eine Gemeinsamkeit. Sie bilden einen (z.B.: Dow Jones) oder mehrere Indizes (z.B.: DAX und ATX) ab. Sowohl ETFs als auch Indexfonds versuchen die Wertentwicklung möglichst genau abzubilden.
Vorteile eines passiv gemanagten Fonds?
- Breite Streuung: Sie investieren in einen Markt, nicht nur in ein einzelnes Wertpapier. Mit dem Erwerb eines ETFs können Sie mit einem Kauf Hunderte von Wertpapiere erwerben. Aber Achtung: Es kommt auf den Index an. Wenn Ihr ETF nur den DAX nachbildet, dann sind es nur 40 Wertpapiere.
- Hohe Transparenz: Die Kursentwicklung folgt dem Vergleichsindex. So haben Sie immer einen aktuellen Überblick über Ihr eingesetztes Vermögen. Ein weiterer Vorteil: Sie können jederzeit den Entwicklungsstand online einsehen.
- Geringer Kostenaufwand: Bei einem passiv gemanagten Fonds handelt kein Fondsmanager, ein Computer übernimmt dessen Tätigkeit. Somit entfallen die Verwaltungsgebühren auf einen Bruchteil eines aktiv gemanagten Fonds. Transaktionsgebühren fallen nur an, wenn eine Umschichtung erfolgt. Dies geschieht nur, wenn es zu einer Änderung in der Zusammensetzung des Indexes kommt.
- Einsatz geringer Geldmittel: Bei passiv gemanagten Fonds können Sie auch kleine Summen investieren.
Nachteile eines passiv gemanagten Fonds?
- Marktrisiko: Der allgemeine Begriff des Marktrisikos umfasst mögliche Verlustrisiken, die beim Aktienhandel entstehen können und sich negativ auf die Finanzmärkte auswirken. Das wirkt sich wiederum negativ auf Ihre ETFs aus. Ereignisse, die dazu führen können, sind Naturereignisse, politische Entwicklungen und Krisen (z.B.: die anhaltende Ukraine- und Corona-Krise)
- Nicht geeignet für kurzfristigen Vermögensaufbau: Die Investition in passiv gemanagte Fonds ist nur empfehlenswert, wenn eine langfristige Anlagestrategie verfolgt wird. Möchten Sie ETFs und Indexfonds als kurzfristige Geldanlage nutzen, macht das nur wenig Sinn. Damit sich ein Investment in passive Fonds auch wirklich für Sie lohnt, sollten Sie Ihr Geld mindestens 10 Jahre durchgehend anlegen. Bei einer kürzeren Anlagedauer werden Sie mit Verlusten rechnen müssen.
- SWAP- Geschäfte: Es gibt ETFs, die nicht durch reale Aktien gedeckt sind, sondern durch sogenannte SWAP-Geschäfte. Hierbei handelt es sich um ETFs mit einer speziellen Tauschstruktur zwischen zwei Parteien. Das kann durchaus eine gefährliche Konstruktion sein, denn es kann ein Gegenpartei-Risiko entstehen. Die mögliche Folge: Verluste, wenn zum Beispiel eine Partei zahlungsunfähig wird und daher die Rendite nicht mehr an die andere Partei zahlen kann.
- Starre Bindung an Index: Passiv gemanagte Fonds sind an ihren Vergleichsindex gebunden. Kommt es zu Schwankungen an der Börse, kann nur schlecht reagiert werden. Zudem können sie nicht besser performen als der Index, den sie nachbilden.
Fonds: Aktiv oder passiv – Was ist die bessere Wahl?
In unserem Blogbeitrag haben wir Ihnen nun die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fondsvarianten aufgelistet. Ob ein aktiv oder passiv gemanagter Fonds schlussendlich die bessere Geldanlage für Sie ist, hängt vor allem von Ihrer persönlichen Situation ab und Ihrer Anlagestrategie. Daher sollten Sie sich vor dem Fonds-Kauf, folgende Fragen stellen:
- Welche langfristigen finanziellen Ziele möchten Sie erreichen?
- Wie viel Geld sind sie gewillt zu investieren?
- Wieviel Risiko möchten Sie eingehen?
- Wie lange möchten Sie Ihr Geld binden?
Durch das Beantworten dieser Fragen lässt sich die Wahl des richtigen Fonds schon besser eingrenzen. Möchten Sie zum Beispiel nur eine kleine Summe im Monat einbezahlen, das aber über mehrere Jahre hinweg, wird ein passiv gemanagter Fonds besser zu Ihnen passen. Durch die wegfallenden Gebühren ist ein passiv gemanagter Fonds kosteneffizienter als ein aktiv gemanagter Fonds.
Wer sich entscheidet in Fonds zu investieren, sei es ein aktiv- oder passiv gemanagter Fonds, muss sich dem Risiko bewusst sein, dass es bei beiden Varianten auch zu sehr hohen Verlusten kommen kann. Es gibt keine Finanzanlage, die kein Risiko birgt.
Die Experten von FiNUM können Ihnen dabei helfen, den richtigen Fonds zu finden, der auf Ihre Wünsche und finanziellen Ziele abgestimmt ist. In einem kostenlosen Erstgespräch analysieren wir mit Ihnen:
- Ihre finanziellen Ziele
- Ihren Anlagehorizont
- Das Chance-Risikoverhältnis der einzelnen Anlagen
Interesse geweckt, in einen Fonds zu investieren? Oder haben Sie noch Fragen zu den einzelnen Fonds-Varianten? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Sie erreichen uns via Telefon (01 53419-90), via E-Mail (website@finum.at) oder bequem und praktisch mit dem folgendem Kontaktformular (klicken Sie hier!).
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